Peter Kirchhoff / pixelio.de Viele Sparer greifen auf Fonds zurück um ihr Geld anzulegen. Beim Kauf von Fondsanteilen wird regelmäßig ein Agio in Form eines Ausgabeaufschlages abgerechnet. Dieser beträgt bei Aktienfonds ca. 5% und bei Rentenfonds ca. 3%.

Das führt also dazu, dass z. B. beim Kauf eines Anteiles eines Aktienfonds mit einem Anteilswert von beispielsweise 100,00 EUR immerhin 105,00 EUR bezahlt werden müssen.

Der Ausgabeaufschlag fließt dem Vermittler zu. Der Vermittler ist die Person oder die Institution, die dem Anleger irgendwann einmal einen Fonds empfohlen hat, ein Blatt Papier zur Unterschrift überreicht hat, ein Depot eröffnet hat und sich seit diesem Zeitpunkt mehr oder weniger um den Kunden kümmert. Darüber hinaus hat der Vermittler es nicht versäumt, sich vom Kunden von Schadenersatzansprüchen wegen falscher Beratung freistellen zu lassen. Wenn es sich nicht nur um eine Einmalanlage sondern um einen Sparplan handelt, erhält der Vermittler nicht nur einmal sondern auf alle Ewigkeit den Ausgabeaufschlag auf JEDE Sparrate. Das Modell der wiederkehrenden Einnahmen ist ein gutes Prinzip zum Reichwerden. Jedoch wird hier nicht der Sparer reich sondern der Vermittler. Und er trägt nicht einmal ein Risiko! Zusätzlich erhält der Vermittler jährlich eine so genannte Bestandsprovision. Die Bestandsprovision wird aus der Verwaltungsgebühr des Fonds bezahlt und fällt unterschiedlich hoch aus: Link !

Da den Ausgabeaufschlägen insbesondere bei Sparplänen regelmäßig keine Erbringung von Dienstleistungen gegenübersteht, sollte man sich diesen nach Möglichkeit sparen. Bei der Verwaltungsgebühr sieht das anders aus. Hieraus werden Fondsmanagement, Prüfung durch eine Prüfungsgesellschaft, Druck von Geschäftsberichten etc. bezahlt.

Warum sollte man sich nach Möglichkeit den Ausgabeaufschlag sparen?

Abgesehen davon, dass wir nur für Dinge zahlen sollten, die es Wert sind, bezahlt zu werden, hat der Verzicht auf den Ausgabeaufschlag nicht unerhebliche Auswirkung auf die Rendite.

Bei einem Sparplan über 10 Jahre mit einer Sparrate von 500 EUR monatlich und einer jährlichen Verzinsung von 7% passiert folgendes, wenn wir einen Ausgabeaufschlag von 5% bzw. alternativ keinen Ausgabeaufschlag zu Grunde legen:

Mit Ausgabeaufschlag werden effektiv 57.143 EUR einbezahlt (60.000 EUR / 1,05). Ohne Ausgabeaufschlag komplette 60.000 EUR. Mit Ausgabeaufschlag werden 27.335 EUR Zinsen erwirtschaftet. Ohne sind es 28.701 EUR. Mit Ausgabeaufschlag beträgt der Depotendbestand 84.477 EUR, ohne sind es 88.701 EUR. Satte 4.223 EUR mehr!

Deshalb spart Euch den Ausgabeaufschlag. Ein schlechtes Gewissen braucht ihr nicht zu haben. Dem Vermittler bleibt immer noch die Bestandsprovision.

Wie spart man denn nun den Ausgabeaufschlag?

Meiner Erfahrung nach sind Ausgabeaufschläge bei den traditionellen Banken und Sparkassen nicht verhandelbar. Dort wird auch kategorisch abgestritten, dass man den Ausgabeaufschlag sparen kann. „Gibt es nicht“, „Niemand macht etwas umsonst“, „unredlich“. Das waren die Aussagen die ich von traditionellen Banken bisher erhalten habe, wenn ich auf die 100%ige Rabattierung des Ausgabeaufschlages zu sprechen kam. Darum mein Tipp: Sucht einen Vermittler im Internet (Schlagwörter Fonds Vermittlung Rabatt), der 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag gewährt. Diese Vermittler leben ausschließlich von der bereits beschriebenen Bestandsprovision. Eröffnet ein Depot bei einer Multifondsplattform, z. B. bei der ebase. Dort seid Ihr nicht an einen einzigen Fondsanbieter gebunden, sondern Ihr könnt tausende Fonds unterschiedlichster Fondsgesellschaften zeichnen!

Welche Vor- und Nachteile hat das Ganze? Was muss man noch wissen?

Neben der nicht unerheblichen Renditeauswirkung hat das Ganze auch noch den Vorteil, dass es nicht schmerzen kann, wenn man z. B. aus Performancegründen einmal einen Fonds verkaufen will und einen Fonds einer anderen Gesellschaft kaufen will. Der Effekt „Hin und Her macht Tasche leer“ entfällt, weil keine Gebühren anfallen. BTW: Wenn ich Kapital von einem Fonds zu einem anderen „umswitchen“ will, muss ich regelrecht verkaufen und wieder neu kaufen, um die 100% Rabatt zu erhalten. Sollte ich die Option „Tauschen“ im Depot wählen, gefährde ich den Rabatt. Ist aber kein Problem. Sind dann einfach nur zwei Buchungspositionen auf meinem Girokonto.

Der einzige „Nachteil“ ist der, dass die Vermittler, die einen Rabatt gewähren, nur ganz wenig Beratungsleistung erbringen. Wer also unbedingt einen Menschen benötigt, zu dem er hinfahren kann um sich persönlich beraten zu lassen, für den ist dieses Modell nichts.

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