Dieses Buch ist der Klassiker zum Thema: Wie erlange ich finanzielle Freiheit bzw. Unabhängigkeit. Die erste Auflage ist in den USA bereits 1926 erschienen. Mir ist kein älteres Buch zu dieser Thematik bekannt.

Clason erzählt in seinem Buch Parabeln aus dem antiken Babylon (meist aus dem Leben der Phantasiefigur Arkad), welche dem Leser vor Augen führen sollen, wie wichtig es ist ein Stadium der finanziellen Freiheit zu erreichen, also nicht mehr finanziell von irgendetwas abhängig zu sein.

Clason beschreibt, dass es zunächst erforderlich ist, einen Grundstock an Kapital anzusparen und dieses Geld dann gewinnbringend anzulegen. Die Erträge sollen auch wieder angelegt werden und das Ganze soll solange ohne Kapitalentnahme weitergeführt werden, bis die Anlageerträge ausreichen, um den Lebensunterhalt auf dem angestrebten Niveau bestreiten zu können.

Zitat: „Jedes Goldstück, das du sparst, ist ein Sklave der für dich arbeitet. Jede Kupfermünze, die dieser verdient, ist sein Kind, das ebenfalls für dich arbeiten kann. Wenn du reich werden willst, muss das, was du sparst, Früchte tragen und diese ihrerseits ebenfalls, damit du den Überfluss bekommst, nach dem du strebst.“

In dem Kapitel „Sieben Methoden um eine leere Geldbörse zu füllen“ sollen zum Start in eine bessere Zukunft zunächst alle Schulden beglichen und dann immer mindestens 10% des Einkommens zurückgelegt werden. Die Ausgaben sollen kontrolliert- und das Geld soll gewinnbringend aber sicher angelegt werden und zwar nur in solche Geschäfte, von denen man entweder selbst etwas versteht oder einen Partner hat, der genau auf diesem Geschäftsfeld Erfahrung hat. Ferner soll man (sehr langfristig) versuchen, Immobilien zu erwerben und die Miete lieber an sich selbst bezahlen, als einen Vermieter reich zu machen. Man soll aber auch nicht außer acht lassen, die eigene Familie abzusichern.

Clason gibt dem Leser einen Leitfaden und Leitsätze an die Hand, die erläutern wie das Ziel, finanzielle Freiheit zu erlangen, erreicht werden kann. Das Buch vermittelt in den weiteren Kapiteln in weiteren Parabeln viele weiterführende Informationen, wie das alles erreicht werden soll.

Erwähnen möchte ich noch das Kapitel „der Kamelhändler von Babylon“. Es beschreibt z.B. auch, wie es möglich sein soll, selbst bei absoluter Zahlungsunfähigkeit Schulden zurück zu zahlen und gleichzeitig ein Vermögen aufzubauen.

Als erstes soll man unbedingt mit seinen Gläubigern sprechen (egal wie peinlich oder bitter das ist) und sich mit ihnen möglichst auf eine Ratenzahlungen einigen (Peter Zwegert lässt grüssen…). Hiernach sollen 20% des Einkommens darauf aufgewendet werden, die Schulden zu begleichen (dies muss natürlich schon bei der Vereinbarung über die Raten berücksichtigt werden) und weitere 10% sollen gespart und angelegt werden, um ein Vermögen für die Zukunft aufzubauen.
Die restlichen 70% sollen budgetiert werden und zum Bestreiten der täglichen Ausgaben genutzt werden. Alles in allem beschreibt Clason bereits schon 1926 einen Schuldenbereinigungsplan, wie er noch heute obligatorisch für jedes Verbraucherinsolvenzverfahren ist und ich bin mir sicher, dass diese Methode einfach und erfolgversprechend ist. Die 10 %, welche neben der reinen Schuldentilgung zurück gelegt werden geben dem Schuldner sicherlich das gute Gefühl auch etwas für sich selbst und für die eigene Zukunft zu tun und wirken somit bestimmt motivierend.

Der Schwerpunkt des Buches liegt aber thematisch nicht in der Schuldentilgung, sondern im Vermögensaufbau. Diejenigen Leser, welche von Bodo Schäfer das Buch „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ gelesen haben, werden sicherlich erkennen, dass Bodo Schäfer viele seiner Darstellungen hier aufgegriffen hat (so zumindest meine persönliche Meinung). Der reichste Mann von Babylon ist nach meiner Ansicht das Original. Allerdings finde ich, dass das Buch von Schäfer besser und motivierender geschrieben ist.

Alles in allem handelt es sich um ein sehr lesenswertes Buch. Für alle, die sich wie ich mit dem Thema „finanzielle Freiheit“ beschäftigen, ein must read!

Zum Weiterlesen:
Crashkurs: Das 1×1 des Vermögensaufbaus
Wer ist eigentlich dieser Bodo Schäfer?