Da bin ich wieder! Frisch gebräunt und gut erholt melde ich mich direkt nach meinem Malle-Urlaub. Die Auswirkungen der Finanzkrise waren auch auf Malle ersichtlich. Es waren echt wenig Familien mit Kindern unterwegs. Für diese Gruppe ist ein Urlaub besonders teuer. Für eine Familie mit zwei Kindern ist ein zweiwöchiger Urlaub im Süden unter 3K € kaum zu kriegen. Das kann sich heutzutage kaum noch jemand leisten und das dürften dieses Jahr auch die Hotelbetreiber und Reiseagenturen stark zu spüren bekommen haben.

Ich habe auf Malle einen Aussteiger getroffen, der neben Hartz 4 (welches er mehr oder weniger legal aus Deutschland bezieht) und gelegentlichen Jobs davon lebt, dass er abends am Strand liegen gebliebenes Spielzeug, Sonnenschirme und Luftmatratzen, etc. einsammelt und später an andere Touristen verkauft. Zudem hat er sich eine Metalldetektor zugelegt und spürt so am Stand liegen gebliebenes Kleingeld auf. Ein Schlaflager hat er sich in einer einsamen Bucht eingerichtet. Als fahrbarer Untersatz dient ihm ein alter Motorroller, mit dem er auch nach Malle gekommen ist. Nach eigenen Angaben kommt er sehr gut über die Runden, macht sich nicht kaputt und lebt seinen Traum im Süden. Über den Winter will er –wie schon die letzten Jahre- wieder nach Deutschland kommen und bei seiner Schwester Unterschlupf finden. Der Kollege schien weder Alkoholiker noch drogensüchtig zu sein. Auch wenn dieses Lebensmodell keine Alternative für mich darstellt, finde ich es faszinierend, wie mutig manche Menschen sind und mit wie wenig sie auskommen und dennoch zumindest oberflächlich sehr zufrieden sind. Auch wenn ich jetzt nicht gerade mit einem Roller nach Malle möchte, um mir meinen Teil von der Sonne zu holen, sollte ich noch viel mehr Energie in die Verwirklichung meiner Träume stecken und nicht nur in meinem Hamsterrad herumtreten. Ein paar Ideen habe ich schon. Jetzt muss ich nur noch am Ball bleiben. Hierzu später mehr.